Blower-Door-Messung (Luftdicht­heits­messung)

Warum ist eine Blower Door Messung nötig?

Eine luftdichte Gebäudehülle dient zur Vermeidung von Tauwasserbildung bzw. Bauschäden und Wärmeverlusten durch unkontrollierte Fugenlüftung.

Eine dichte Gebäudehülle sorgt dafür, dass die Wärmedämmung ein gebäudelebenlang sicher funktioniert. Findet eine Durchströmung und Mitführung von Raumluft in die Dämmebene statt, kann es zu Tauwasserbildung in der Konstruktion kommen. Im Hinblick auf die Wärmedämmung verhindert eine dichte Gebäudehülle auch Zuglufterscheinungen, Kaltluftseen am Boden und unbehaglich kalte Wände. Weitere Vorteile sind Energieeinsparung und Schallschutz. Tauwasserbildung innerhalb der Konstruktion ist Ursache für viele Bauschäden. Konvektionsvorgänge durch undichte Fugen und Bauteile können große Feuchtigkeitsmengen transportieren. Gelangt feuchtwarme Raumluft in der kalten Jahreszeit durch undichte Bauteile nach außen, wird sie abgekühlt. Da jedoch kalte Luft viel weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft, kommt es zur Tauwasserbildung (Kondensat).

Ein Nachweis zur Einhaltung der Luftdichtheits-Grenzwerte in Form der Luftwechselrate ist Fördervoraussetzung für ein KfW-Effizienzhaus.

Vorteile:

  • Schwachstellen in der Gebäudehülle werden aufgedeckt
  • Durch eine baubegleitende Blower Door Messung können schwerwiegende Bauschäden im Vorfeld vermieden werden


Wann wird er durchgeführt?

  • Im bezugsfertigen Zustand des Gebäudes
  • Möglich während der Bauphase zur Qualitätskontrolle der Luftdichten Ebene (Bevor die Innenverkleidung verschlossen wird)


Wie wird dieser Durchgeführt?

Das Blower-Door- Messgerät („Ventilator“) wird in einem Fenster oder Türrahmen eingespannt. Es wird je ein Druckmessfühler im und außerhalb des Gebäudes positioniert. Alle Innentüren im Gebäude müssen geöffnet sein Fenster und Türen nach Außen werden verschlossen. Lüftungsöffnungen und gewollte Undichtigkeiten z.B. Küchendunstabzug, werden ebenfalls verschlossen bzw. abgedichtet.

Bevor der eigentliche Messablauf beginnt, wird auf hoher Stufe des Ventilators eine Leckagesuche durchgeführt. Undichtigkeiten der Gebäudehülle werden unter Einsatz verschiedener Hilfsmittel (z.B. Thermographiekamera, Luftgeschwindigkeitsmesser, Handrücken, Rauchgerät bzw. Rauchstift) lokalisiert und dokumentiert.

Anschließend beginnt der eigentliche Messablauf. Hierfür baut der Ventilator stufenweise einen konstanten Druckunterschied bis 50 Pascal Über- und Unterdruck im Gebäude auf. Gemessen wird die nötige Luftmenge um diesen Druckunterschied aufrecht zu erhalten. Daraus ermittelt sich nach Abschluss der Messung die Leckagerate des Gebäudes.